22. April 2021 Lesezeit: 5 Min

5 Wege, um dein digitales Storytelling zu verbessern

Tristan Barrocks

Tristan Barrocks alias „The Digital Storyteller“ führt uns durch das Einmaleins des überzeugenden digitalen Storytellings. Dabei stellt er fünf Techniken vor, mit denen du dein Storytelling direkt verbessern kannst. Lies weiter, wenn du als Storyteller*in noch besser werden willst.

Welches Objektiv hast du benutzt? Mit welcher Kamera wurde das aufgenommen? 4K oder 8K? Das sind typische Fragen von kreativen Köpfen, die wissen möchten, wie ihre Lieblingsfilmemacher*innen oder kreativen Vorbilder ihre preisgekrönten Meisterwerke geschaffen haben. Viele (mich eingeschlossen) hoffen, dass sie mit dem richtigen Werkzeug oder der passenden Bildrate auf magische Weise zu Expert*innen für digitales Storytelling werden.

In Wahrheit hat eine packende, immersive und eindrucksvolle Story weniger mit der Ausstattung, sondern mehr mit ausgeprägter Sorgfalt oder mit einer starken erzählerischen Grundlage zu tun.

Seit über zehn Jahren befasse ich mich damit, welche Elemente ein hervorragendes Storytelling ausmachen. Viele Content Creator*innen setzen auf digitales Storytelling. Das leuchtet absolut ein.

Die Herausforderung dabei ist: Wir konzentrieren uns oftmals so sehr auf die „digitale“ Seite der Gleichung, dass wir uns zu wenig um die Grundlagen des überzeugenden Storytellings kümmern. Im Folgenden stelle ich fünf Techniken vor, mit denen du dein digitales Storytelling verbessern kannst. Diese Techniken eignen sich für Einsteiger\*innen im kreativen Metier ebenso wie für gewiefte, erfahrene Storyteller\*innen.

Stell die Menschen in den Mittelpunkt deiner Story

In vielen meiner Workshops fordere ich die Teilnehmer*innen auf, in ihren Storys Menschlichkeit zu zeigen. Warum? Niemand interessiert sich für Storys, mit denen er oder sie sich nicht identifizieren kann. Ganz gleich, ob sich unsere Story um Klimawandel, gefährdete Arten oder exotische Speisen dreht – in den Mittelpunkt des Themas müssen wir die Erfahrungen der Menschen stellen.

Welche menschlichen Erfahrungen können wir alle nachempfinden? Schmerz, Leid oder Zurückweisung. Der Verlust eines geliebten Menschen, die Angst vor dem Tod, die Aufregung beim Überwinden einer schwierigen Situation. Alles, was das Menschsein ausmacht, kann als Basis für realitätsnahe und ansprechende Storys dienen. Wenn unsere Zielgruppe sich selbst oder eine ihr bekannte Person in unseren Storys nicht wiedererkennt, verliert sie das Interesse.

Tristan Barrocks

Definiere deine Zielgruppe

Wenn wir ein gutes Gespür für Themen entwickelt haben, die sich um Menschen drehen, müssen wir auch ein Bewusstsein für die Zielgruppe unserer Story entwickeln. Eine überzeugende Story erzielt eine noch stärkere Wirkung, wenn wir uns intensiv in unsere Zielgruppe hineinfühlen können.

Vielleicht denkst du jetzt: „Tristan, ich weiß doch schon alles über mein Publikum. Die Leute wollen schnelle Schnitte, tolle Soundeffekte, coole Farbabstufungen und natürlich alles mit 10K-Auflösung …“

OK, der letzte Teil war etwas übertrieben, aber du weißt, was ich meine. Ich möchte, dass wir etwas tiefer in die Materie eindringen. Als ich vor ein paar Jahren meinen ersten Beitrag zum Vatertag gestaltet habe, sollte dieser für meinen Vater sein.

Mein Vater hat mich so sehr beeinflusst wie keine andere Person in meinem Leben. Er hat alles dafür geopfert, ein toller Vater zu sein. Er hat seine eigenen Träume für seine Kinder zurückgestellt. Er hat uns allen das Gefühl gegeben, dass wir geliebt werden, und dafür niemals Dank verlangt. Ich habe den Film für eine einzige Person gedreht. Dass ich damit so vielen anderen aus der Seele sprechen würde, war mir nicht bewusst. Das alles stammte aus einer tiefen Quelle der Wahrheit, da ich meine Zuschauer vor mir sehen und auf ihre Realität eingehen konnte. Mit den folgenden Fragen kannst du deine Zielgruppe definieren:

Was motiviert deine Zielgruppe? Wo kommt sie her? Welche Berufe sind in ihr vertreten? Wofür werden Lösungen gesucht? Was ist der Zielgruppe wichtig? Wie kann deine Perspektive dabei helfen, einen Mehrwert für die Zielgruppe zu liefern?

Du kannst deine Zielgruppe am besten definieren, indem du dir vorstellst, dass deine Story eine Unterhaltung und die Zuschauer deine Gesprächspartner sind.

Storyboard oder untergehen

Alles Wichtige verdient einen Entwurf. Etwas, das dich der finalen Idee näher bringt. Ein Storyboard zu erstellen, ist ein zentraler Teil des Storytelling-Prozesses, da du dadurch eine klare, durchdachte, visuelle Strategie erhälst. Welche Aufnahmen benötigst du für den gewünschten Ton? Wie bereitest du dich auf jede Aufnahme vor? Alle diese Fragen lassen sich mit einem klaren Storyboard ganz leicht beantworten.

Verwende mitreißende Musik

Wenn die visuellen Elemente eines Films als sein „Körper“ bezeichnet werden können, ist die Musik eines Films definitiv seine „Seele“. Nichts hat eine so große Wirkung wie die passende Musik. Musik wird häufig zur Charakterisierung von Figuren eingesetzt. Sie hilft dem Publikum dabei, in die Geschichte einzutauchen.

Musik unterstützt den Spannungsauf- und abbau und hilft beim Übergang zu neuen Szenen. Häufig suche ich zu aller erst den richtigen Song heraus, noch bevor ich mit dem Schneiden beginne. Denn Musik bildet die Grundlage für die Momente, die mein Publikum erleben soll.

GIF für "Entdecke über 50.000 Titel und 200.000 Soundeffekte"

Finde hier den perfekten Soundtrack!

Epidemic Sound ist für mich die erste Anlaufstelle, wenn ich die emotionale Stimmung meines Films unterstreichen möchte. Mit ausgewählten Tracks und der umfassenden Suchfunktion zählt Epidemic Sound zu den besten derzeit verfügbaren Musikplattformen. Mein persönliches Lieblingstool ist die Funktion „Ähnliche finden“, die mir basierend auf dem bereits ausgewählten Track weitere ähnliche Tracks vorschlägt. Dadurch habe ich zahlreiche Stunden gespart.

Schildere, was du seht

Wir können unsere digitalen Storys auch verbessern, indem wir schildern, was wir sehen. Unser größtes Geschenk an die Welt ist unsere Sichtweise. Wenn Menschen eine Story bei mir erleben möchten, dann sehen sie sich meinen Inhalt an.

Deine Zielgruppe konsumiert deinen Inhalt, weil sie deine einzigartige Perspektive schätzt. Deine Lebenserfahrungen schenken dir eine Sichtweise, die es zu teilen gilt. Hab keine Angst vor deiner Sichtweise, sondern nimm sie an. Je eher du dich dabei wohlfühlst, dein ganzes Wesen in dein Schaffen zu geben, desto authentischer wird deine Arbeit. Denk daran: Menschen kaufen von, unterstützen, mögen und glauben an Menschen, die sie mögen.

Videokamera, die aufnimmt

Zusammenfassung

Obwohl es viele andere Möglichkeiten gibt, dein digitales Storytelling zu verbessern, glaube ich jedoch fest daran, dass sich deine Arbeit durch diese Vorschläge drastisch verbessern wird. Wenn bei deiner Story der Mensch im Mittelpunkt steht, können deine Zuschauer*innen eine emotionale Verbindung zu deiner Story aufzubauen. Indem du dein Publikum definierst, kannst du voller Selbstvertrauen neue Inhalte erschaffen. Ein Storyboard gibt dir die Vorlage, die du brauchst, um deinen Fokus nicht zu verlieren. Durch mitreißende Musik hebst du deine Ideen auf eine neues Niveau. Indem du die Welt aus deiner Sichtweise erzählst, erhalten deine Storys mehr Tiefgang.

Es braucht Zeit, deine eigene kreative Stimme zu perfektionieren. Aber Hartnäckigkeit und gute Arbeit zahlen sich aus. Denk einfach immer daran, die Story in dem Mittelpunkt zu rücken.

Verpass auf keinen Fall Tristans LUT-Filterpaket für dunklere Hauttöne!

Wusstest du schon, dass Tristan ein LUT-Filterpaket für Videos entwickelt hat, in denen Menschen mit dunkleren Hauttönen auftreten? Hier erfährst du mehr darüber.

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Tristan Barrocks ist ein international bekannter Digital Storyteller aus Toronto, Kanada. Er leitet seine eigene Kreativagentur #TheDigitalStorytellers, deren Fokus auf dem Einsatz von digitalen Plattformen liegt, um Storys zu erzählen, bei denen der Mensch im Mittelpunkt steht. Er hat mit vielen Marken wie Apple, Topshop und Roots Canada zusammengearbeitet.

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